Willi Fobbe - ein kurzes Leben

05. Willis Briefe - 9.4.44

 

Willi an Heinrich Fobbe und Maria Bracht

[Ort unbekannt] den 9.4.44

 

Meine Lieben!
Die besten Ostergrüße au der Ferne sendet Euch Willi. Habe schon 8 Tage keine Post mehr von euch bekommen, aber ich will ja hoffen, dass es euch noch gut geht, das gleiche kann ich nämlich auch von mir sagen. Den ersten Ostertag habe ich gut verbracht. Das Essen war besonders gut. Zu Mittag gab es Kartoffeln, Gulasch Blumenkohl und Pudding und zum Kaffee Kuchen aller Art und Bohnenkaffee. Da könnt ihr euch vorstellen, wie wir gegessen haben. Ich glaube, so gut habt ihr zu Hause nicht gelebt. Aber trotzdem! So ein Ostern ohne einmal in die Kirche zu kommen, das ist doch nicht das richtige. Auch das schönste Osterwetter haben wir hier. Bei euch wird ja jetzt auch wohl der Schnee weg sein.

Wie ist das eigentlich mit den Bildern. Wenn die fertig sind, schickt sie mir sofort, denn meine Kameraden fragen schon jeden Tag danach. Schreibt mir doch mal, wo Wilhelm jetzt eigentlich ist, die gehen ja in Russland schön zurück. Wenn das so weiter geht, ist bald der Krieg aus. Und dann schreibt mal, ob schon wieder welche eingezogen sind. Nun will ich Schluss machen für heute, seid alle recht herzlich gegrüßt von euerm Willi.

 

 

********