Willi Fobbe - ein kurzes Leben

05. Willis Briefe - 2.7.44

 

Willi an Heinrich Fobbe und Maria Bracht

Im Felde, den 2.7.44

 

Meine Lieben! Euren lieben Brief habe ich mit Dank erhalten und mich sehr gefreut, dass ich mal wieder was von euch gehört habe. Gesundheitlich geht es euch ja noch ganz gut, das gleiche kann ich auch von mir sagen. Glück muss man haben, sonst geht es einem hier schlecht. Mir sind kürzlich mal die Kugeln um den Kopf gepfiffen, aber es hat mir nicht viel getan, von zwei Splittern ist mir nur der Rock zerrissen worden, aber den kann man ja schnell wieder flicken. Aber ihr braucht euch nun keine Sorgen um mich zu machen, ich pass schon auf, dass ich am Leben bleibe. Liebe Maria, du schreibst da, dass am 1. Juli die Urlaubssperre aufgehoben wird, aber da ist uns noch nichts von bekannt. Das wäre ja prima, wenn das wahr ist, aber mit dem Urlaub, das wird doch wohl nichts geben, bis der Tommi hier raus ist. Wie ist es mit euerm Heu, Habt ihr das schon ab oder wartet ihr noch auf Wilhelm. Das wäre ja fein, wenn der käme, dann hättet ihr wenigstens etwas Hilfe. Marianne hat mir auch heute geschrieben. Die will auch keine Ferien nehmen und will euch bei der Heuernte helfen. Nun will ich mich erst mal bei euch bedanken für das schöne Bildchen. Der Friedhelm ist ja schon ein großer Junge geworden. Dem wird wohl das Zeug nicht mehr passen, was ich ihm geschickt habe. Und Dieter mit seinem Tirolerhütchen ist ja auch ganz gut dabei. So aber nun muss ich wieder schließen. Seid alle recht herzlich gegrüßt von euerm Willi.

 

 

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Auf der nächsten Seite ist ein Original-Brief von Willi angefügt.