Willi Fobbe - ein kurzes Leben

05. Willis Briefe - 2.4.44

 

Willi an Heinrich Fobbe und Maria Bracht

[Ort unbekannt] den 2.4.44

 

Meine Lieben!

Die besten Sonntagsgrüße aus der Ferne sendet Euch euer Willi.

Habe eure Karte mit großer Freude erhalten und mich sehr gefreut, dass es euch noch gut geht, das gleiche kann ich auch von mir sagen. Der kleine Friedhelm macht euch ja jetzt viele Sorgen. Aber ich will ja hoffen, dass er bald wieder gesund wird. Hier ist es jetzt sehr warm. Bei euch wird ja jetzt auch wohl der Winter vorbei sein. Es wird ja auch höchste Zeit, dass die Saat in die Erde kommt. Hier ist schon alles am Wachsen. Es ist ja schade, dass ich dieses Jahr zu Ostern nicht bei euch sein kann, denn ich möchte mal zu gerne sehen, wie der Dieter hinter seinen Ostereiern hersucht. Hoffentlich bringt ihm der Osterhase tüchtig was. Ich habe auch wieder ein Päckchen abgeschickt mit Kinderwäsche. Hoffentlich passt alles gut. Und dann habe ich hier soviel Seife, die kann ich gar nicht alle verwenden. Und Schreibpapier, das bekommen wir hier immer bei der Marketenderware, das werde ich auch in den nächsten Tagen schicken. Wie ihr schreibt, habt ihr das eine Päckchen noch nicht bekommen, aber wenn es ankommen sollte, dann lasst bitte sofort die Bilder entwickeln und schickt sie mir dann, denn meine Kameraden fragen schon jedes Mal, wann ich Post von euch bekomme, ob die Bilder noch nicht dabei sind. Und wenn ihr mal wieder ein Päckchen schickt, dann schickt mir bitte mal ein paar Fußlappen und Schnürriemen mit. Nun will ich schließen für heute. Ich wünsche euch ein frohes Osterfest. Und nun seid herzlich gegrüßt von euerm Willi.

Bild: Dieter beim Ostereier suchen.

 

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