124 Der Dieb

Also raus aus der Hütte!

Und rein in den Wald!

Um mein Herz wurd‘s zu kalt -

Du Dieb!

 

Ach es nützt nichts zu warten,

Hab den Speer unterm Arm

Und ich renne durch die Wälder

Und ich laufe mich warm.

 

Die Tür war verschlossen

Und der Schlüssel versteckt,

Doch da lauert hinter Hecken

Einer, der Böses ausheckt.

 

All die Schätze des Hauses,

Die ich an die Decke hing!

Er brach ein, als ich fort war,

Doch er nahm nur deinen Ring.

 

Und dann kam ich zurück.

Und es huschte mein Blick.

An die Decke hinauf,

Sofort fiel es mir auf.

 

Ich dachte du seist zurück.

Und ich lachte vor Glück

Und schlief lange nicht ein.

Bald bin ich nicht mehr allein!

 

In der Nacht kam er wieder.

Und da warf er mich nieder.

„All dein Gold es ist mein!“

Und ich sollt Gnade schreien!

 

Ich lag gebunden am Boden

Und dann schrie ich ganz laut.

Hast mir den Ring, meine Heimat, meine Ehre

Und dann selbst mich noch geraubt.

 

Der Dieb ist der König!

Und Gnade rufe ich nie!

Und ich weiß was ich wert bin!

Da saust sein Schwert in meine Knie.

 

„Deine Kunst stehl ich dir!

Was du schmiedest ist mein!

Und der Ring deines Mädchens

Soll der meiner Tochter sein!“


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