Es brennt, Brüder, ach, es brennt!
Ach, unser armes Städtchen, alles brennt!
Böse Winde voller Rasen
Reißen, brechen und zerblasen,
fahren in die wilden Flammen, alles ringsum brennt!
Und ihr steht und guckt nur um euch Und regt nicht die Händ.
Und ihr steht und guckt nur um euch, wenn unser Städtchen brennt.
Es brennt, Brüder, ach es brennt!
Ach, unser armes Städtchen, alles brennt!
Es haben schon die Feuerzungen das ganze Städtchen heiß umschlungen,
und die bösen Winde blasen, alles ringsum brennt!
Und ihr steht und guckt nur um euch …
Es brennt, Brüder, ach, es brennt! Es kann, behüte, kommen der Moment:
Unsere Stadt mit uns zusammen wird zu Asche, steht in Flammen,
bleiben solln wie nach der Schlacht nur schwarze, leere Wänd!
Und ihr steht und guckt nur um euch …
Es brennt, Brüder, es brennt – die Hilfe ist allein nur bei euch –
Wenn euch das Städtchen lieb und teuer ist, dann löscht das Feuer,
löscht mit eurem eignen Blut, beweist, dass ihr das könnt:
Steht nicht, Brüder, guckt nur um euch Und regt nicht die Händ,
steht nicht, Brüder, löscht das Feuer, wenn unser Städtchen brennt!
Der Text stammt von Mordechai Gebirtig (*1877+1942)
Das Beitragsbild stammt von Ernst Ludwig Kirchner (*1880+1938)