122 Im Wolfstal

 

Da lag mein Floß mit Schätzen bedeckt.

Und Vaters Schwert war auf dem Eiland versteckt.

Ich nahm es an mich und ich ruderte los.

Und ich fand meine Brüder im Norden in großer Not.

 

Wir suchten den Platz für ein heimliches Glück.

Denn Vater kommt niemals in unser Leben zurück.

Und wir waren zwar einsam, doch drei an der Zahl.

Und wir bauten uns Hütten im Wolfstal.

 

Hier hatte noch niemand ein Kraut gepflückt

Und kein Jäger im Wald einen Pfeil abgeschickt

Und im Wolfssee, die Fische, sie reichten uns allemal,

Und so schmiedeten wir Glück im Wolfstal.

 

Drei Schwanenhemden, lagen noch triefend am Strand.

Und drei Mädchen haben uns unsre Sinne verbrannt.

Und da entbrannte die Liebe, es liebte ein jeder seine Braut.

Wir haben Alrun und Swanwit und Alwis ihre Federn geraubt.

 

Und wir spürten das Leben, die Liebe und sahen die Ewigkeit.

Und wir wuchsen vor Glück und das Wolfstal, es dehnte sich weit.

Bis die versteckten Kleider in die sehnenden Hände gelangten.

Und wir drei im Wolfstal unser Glück nicht mehr fanden.

 

Hier hatte noch niemand ein Kraut gepflückt

Und kein Jäger im Wald einen Pfeil abgeschickt

Und im Wolfssee, die Fische, sie reichten uns allemal,

Und wir zerstörten das Glück im Wolfstal.


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