Und Kinder wachsen auf mit tiefen Augen
Die von nichts wissen
Wachsen auf und sterben
Und alle Menschen gehen ihre Wege
Und süße Früchte werden aus den herben
Und fallen nachts wie tote Vögel nieder
Und liegen wenig Tage und verderben
Staubsauger Lampe Router
Flatscreen X-Box Computer
Radio Strahler Beamer
Kühlschrank Geschirrspüler
Und immer weht der Wind
Und immer wieder vernehmen wir und reden viele Worte
Und spüren Lust und Müdigkeit der Glieder
Active-Boxen Plattenspieler
Brotbackautomat Reciever
Cerankochfeld Tauchsieder
Tapedeck Bluerayspieler
Und Straßen laufen durch das Gras und Orte sind da und dort
Voll Fackeln Bäumen Teichen
Und drohende und totenhaft verdorrte
Funkwecker Babyphone
Nachtlichtsensor Wetterstation
Smartphone I-Pad Splitter
Tuner Amplifier Transmitter
Wozu sind diese aufgebaut und gleichen
Einander nie und sind unzählig viele
Was wechselt Lachen Weinen und Erbleichen
Was nutzt uns alles dies
Drucker E-Book Rasenmäher
Konsole Scanner Laubbläser
Was nutzt uns alles dies
Elektroherd Hecksler
Bügeleisen CD-Wechsler
Was nutzt uns alles dies und diese Spiele
Die wir doch groß und ewig einsam sind
Und wandernd immer suchen irgend Ziele
Was nutzts dergleichen viel gesehen haben
Und dennoch sagt der viel der Abend sagt
Ein Wort daraus Tiefsinn und auch Trauer rinnt
Staubsauger Lampe Router
Flatscreen X-Box Computer
Radio Strahler Beamer
Kühlschrank Geschirrspüler
Wie schwerer Honig aus den hohlen Waben
Wie schwerer Honig aus den hohlen Waben
Wie schwerer Honig aus den hohlen Waben
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Radio Strahler Beamer
Kühlschrank Geschirrspüler
Hugo von Hoffmansthal (*1874+1929)
von Hoffmansthal, Hugo: Ballade des äußeren Lebens, 1894
Und Kinder wachsen auf mit tiefen Augen,
die von nichts wissen, wachsen auf und sterben,
und alle Menschen gehen ihre Wege.
Und süße Früchte werden aus den herben
und fallen nachts wie tote Vögel nieder
und liegen wenig Tage und verderben.
Und immer weht der Wind, und immer wieder
vernehmen wir und reden viele Worte
und spüren Lust und Müdigkeit der Glieder.
Und Straßen laufen durch das Gras, und Orte
sind da und dort, voll Fackeln, Bäumen, Teichen,
und drohende, und totenhaft verdorrte...
Wozu sind diese aufgebaut? Und gleichen
einander nie? Und sind unzählig viele?
Was wechselt Lachen, Weinen und Erbleichen?
Was frommt das alles uns und diese Spiele,
die wir doch groß und ewig einsam sind
und wandernd nimmer suchen irgend Ziele?
Was frommt's, dergleichen viel gesehen haben?
Und dennoch sagt der viel, der „Abend“ sagt,
ein Wort, daraus Tiefsinn und Trauer rinnt
wie schwerer Honig aus den hohlen Waben