Ich bin ein Wesen,
Ex Uterus und da.
Ich bin ein Wesen,
Generation 10k.
Ich wollte mich grad wundern,
Doch oh Wunder, ich bin da.
Ich bin ein Wesen,
Doch recht sonderbar.
Guck meine Daumen
Steh‘n quer von meiner Hand.
Und meine Augen
sitzen eng vor dem Verstand.
Mein Opa jagte
Mit `nem Speer in seiner Hand
Und Oma hockte
Auf‘m Baum ohne Verstand.
Ich bin ein Wesen,
Weiß Gott von wo gesandt,
Aber ich schwappte
Mit einer Wehe auf das Land
Vorbei am Schambein,
Um sogleich nach Luft zu schrei‘n.
Ich sog am Busen
Emotionen in mich ein.
Und Onkel Locke
Brachte mich um den Verstand.
Ich bin ein Wesen,
Hab Kontinente überrannt.
Bis an sein’ höchsten Bord,
Trägt einen Sohn voll Gnaden,
Des Vaters ewigs Wort.
Das Schiff geht still im Triebe,
Es trägt ein teure Last;
Das Segel ist die Liebe,
Und der Verstand der Mast.
Der Anker haft’ auf Erden,
Da ist das Schiff am Land.
Das Wort will Fleisch uns werden,
Der Sohn ist uns gesandt.
Und wer dies Kind mit Freuden
Umfangen, küssen will,
Muss vorher mit ihm leiden
Groß Pein und Marter viel.
Danach mit ihm auch sterben
Und geistlich auferstehn,
Das ewig Leben erben,
Wie an ihm ist geschehn.
aus dem Andernacher Gesangsbuch, vor 1608, vielleicht schon um 1450 von
Johannes Tauler (*um 1300+1361)
(Bildnachweis: tauler-johannes)
Es kommt ein Schiff, geladen
bis an sein’ höchsten Bord,
trägt Gottes Sohn voll Gnaden,
des Vaters ewigs Wort.
Das Schiff geht still im Triebe,
es trägt ein teure Last;
das Segel ist die Liebe,
der Heilig Geist der Mast.
Der Anker haft’ auf Erden,
da ist das Schiff am Land.
Das Wort will Fleisch uns werden,
der Sohn ist uns gesandt.
Zu Bethlehem geboren
im Stall ein Kindelein,
gibt sich für uns verloren;
gelobet muß es sein.
Und wer dies Kind mit Freuden
umfangen, küssen will,
muß vorher mit ihm leiden
groß Pein und Marter viel,
danach mit ihm auch sterben
und geistlich auferstehn,
das ewig Leben erben,
wie an ihm ist geschehn.
Maria, Gottes Mutter,
gelobet musst du sein.
Jesus ist unser Bruder,
das liebe Kindelein.