018 Seikilos Lied

 

Du knorrige Eiche,

Du dich windendes Blatt,

Du Blümchen auf der Mauer,

Hast du es nicht satt?

 

Du Kräutlein, unscheinbar,

Du rühr mich nicht an,

Du welkende Aster,

Wer hindert dich dran?

 

Bist du eine Mistel

Und schämst du dich noch?

Der Lichtgott kam doch wieder.

Was trauerst du noch?

 

Bist du Laubmann und Rose,

Bist du Schatten und Licht,

Bist du fest verwurzelt,

Oder bist du es nicht?

 

Dies ist ein Weckruf an alle Parasiten.

Gönnen ist eure Pflicht!

Dies ist ein Aufruf zur Symbiose.

Reckt euch gemeinsam ans Licht!

 

Wind, Sonne, Regen, Wärme,

Wind, Sonne, Regen, Wärme,

Wind, Sonne, Regen, Licht.

 

Solange du lebst, tritt in Erscheinung!

Traure nicht, denn das Leben ist kurz.

Wind und Sonne, Regen und Wärme,

Kälte und Licht, kein Absturz.


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Seikilos (+vor 117u. Z.)

Seikilos-Stele, Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Seikilos-Stele Stand 26.10.2020.

Ich bin ein Bild

in Stein; Seikilos stellte

mich hier auf,

in ewiger Erinnerung,

als zeitloses Symbol.

Solange du lebst, tritt auch in Erscheinung.

Traure über nichts

zu viel. Eine kurze Frist

bleibt zum Leben.

Das Ende bringt die

Zeit von selbst.