Willi Fobbe - ein kurzes Leben

05. Willis Briefe - 23.1.44

 

Willi an Heinrich Fobbe und Maria Bracht

[Ort unbekannt] den 23.1.44

 

Meine Lieben!

Die besten Sonntagsgrüße sendet Euch euer Willi. Habe euern lieben Brief vom 16.1.44 mit großer Freude erhalten und will mich auch gleich bedanken. Wie ihr schreibt seid ihr noch alle gesund, welches bei mir auch der Fall ist. Ich sitze gerade hier in der Schreibstube und habe Telefonwache und da ist die beste Gelegenheit, euch zu schreiben. Heute Nachmittag habe ich schon einmal geschrieben, aber ich habe vergessen die Päckchenmarken einzulegen. Ihr fragt danach, ob hier nichts zu kaufen ist, aber hier ist nichts zu machen, denn wir liegen in einem kleinen Dorf, und da gibt es nur Milch und Eier zu kaufen. Sonst sind hier gar keine Geschäfte und in eine größere Stadt kommen wir nicht. Aber wenn sich mal die Möglichkeit bietet, so werde ich an euch denken. Ihr könnt mir trotzdem noch etwas Geld im Brief schicken, aber mehr wie 20RM nicht. Wie ihr schreibt ist Albrachts Andreas auch gefallen. Es ist ja traurig. Hermann4 sein bester Freund, es ist doch gut, dass es mit Hermann so gekommen ist, sonst läg der jetzt auch bestimmt schwer dazwischen. Von Norbert habe ich auch heute Post bekommen. Die müssen ja auch nun schon bald fort. Ein Bild wollt ihr auch von mir haben, aber ich besitze leider keins und hier ist auch kein Photograph. Aber ihr könnt mal sehen ob ihr dort keine Filme bekommt. Die könnt ihr mir dann schicken. Nun will ich schließen. Seid alle vielmals gegrüßt von euerm Willi. Einen Kuss fürn Dieter ....

Viele Grüße an Volbrachts und alle Bekannte.

Schreib doch mal ob der Koffer angekommen ist?

 

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4ein weiterer Bruder von Oma, verheiratet mit Katharina (genannt Käthe), geb. Tusche